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Ophiostoma novo-ulmi Brasier (Sachsen)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

• Holoparasit an Ulmen-Arten • Blattwelke während der Vegetationsperiode • Absterben einzelner Äste • Absterben des Baumes innerhalb von 2-5 Jahren, selten Erholung

Biologie und Ökologie

• Welketoxine des Pilzes und Thyllenbildungen stören den Wasserhaushalt und die Wasserleitfähigkeit des Baumes • in den Larvengängen von Ulmen-Splintkäfern (Scolymus spp.) gedeiht die Anamorphe Graphium spp. • gebündelte Konidienträger bilden Konidien, die zu schleimigen Tröpfchen zusammenfließen und durch Käfer von Baum zu Baum verbreitet werden • die Bildung der Teleomorphe (langhalsige Perithezien) ist selten • Alno-Ulmion, aber auch in Pflanzungen • im Herkunftsgebiet in Laubwäldern

Überregionale Verbreitung

Herkunftsgebiet: Nordamerika, weltweite Pandemie • vorher trat bereits seit den 1920er Jahren Ophiostoma ulmi (Buism.) Nannf. auf (aus Ostasien: Himalaja?), die durch O. novo-ulmi inzwischen ersetzt wurde (KIRISITS et al. 2001; KIRISITS & KONRAD 2004, 2007) • spontan treten jedoch offenbar ständig neue Stämme auf, wobei auch Hybridisierung eine Rolle spielt (KONRAD et al. 2002)

Vorkommen


Verbreitung und Einbürgerung

• inzwischen fast überall auftretend, doch scheinen einzelne Exemplare immun zu sein Einbürgerung: • Einbürgerungzeit: in den 1960er Jahren aus Nordamerika eingeschleppt; befällt auch Klone, die gegen O. ulmi resistent waren • Einbürgerungsgrad in Sachsen: noch nicht überall etabliert, offenbar noch in Ausbreitung • Einbürgerungsweise: Einschleppung

Lebensraum


• Auenwälder und Parkanlagen

Management


Beurteilung

naturschutzfachlich: • hohe Bedeutung, da der Pilz einheimische Baumarten, darunter die in Sachsen gefährdete Feld-Ulme, befällt wirtschaftlich: • hohe Bedeutung, da der Pilz Holzlieferanten gefährdet

Management

• bisher ungenügend: Resistenzzüchtung der Ulmen, Erhaltungskulturen, Pheromonfallen für Borkenkäfer • eher ungeeignet sind direkt applizierte Insektizide und Fungizide

Sonstiges


Literatur

• BRASIER, C. M. (1991): Ophiostoma novo-ulmi sp. nov., causative agent of current Dutch elm disease pandemics. – Mycopathol. 115: 151-161. • BRASIER, C. M.; KIRK, S. A. (2001): Designation of the EAN and NAN races of Ophiostoma novo-ulmi as subspecies. – Mycol. Res. 105: 547-554. • BUTIN, H. (1996): Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Diagnose – Biologie – Bekämpfung. 3. Aufl. Stuttgart, New York: Thieme. 261 S. • KIRISITS, T.; KONRAD, H. (2004): Dutch elm disease in Austria. – Forest Resources and Systems 13: 81-92. • KIRISITS, T.; KONRAD, H. 2007: Die Holländische Ulmenwelke in Österreich. – Forstschutz Aktuell 38: 20-23. • KIRISITS, T.; KRUMBÖCK, S.; KONRAD, H.; PENNERSDORFER, J.; HALMSCHLAGER, E. (2001): Untersuchungen über das Auftreten der Holländischen Ulmenwelke in Österreich. – Forstwiss. Centralbl. 120: 231- 241. • KONRAD, H.; KIRISITS, T.; RIEGLER, M.; HALMSCHLAGER, E.; STAUFFER, C. (2002): Genetic evidence for natural hybridization between Dutch elm disease pathogens Ophiostoma novo-ulmi ssp. novo-ulmi and O. novo-ulmi ssp. americana. – Plant Pathol. 51: 78-84.

Bearbeitungsstand und Bearbeiter des Artensteckbriefes

25.05.2010; F. Klenke