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Arthurdendyus triangulatus (Dendy, 1894) / Neuseelandplattwurm (Hessen)

Synonyme


Geoplana triangulata Dendy, 1895, Artioposthia triangulata (Dendy, 1895)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Breite bis zu 10 mm, Länge 200 mm. Körper mit Form eines abgeflachten Riemens, der sich nach vorne verengt. Farbe leberbraun mit blassen beigen Randstreifen von der Unterseite her; vorderer Kopf mit rosa Schimmer mit einer Reihe winziger, schwarzer Augenflecken auf jeder Seite der Spitze. Der Plattwurm ist mit Schleim bedeckt und fühlt sich klebrig an. Eikapseln glänzend schwarz und eiförmig, Durchmesser 4 bis 8 mm.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/ Lebensweise

A. triangulatus ist ein terrestrischer Plattwurm. Er kommt meist in Gärten oder an den Rändern von landwirtschaftlichen Flächen vor, zunehmend auch auf Weiden und Kartoffelfeldern. Er ist meist nachts auf der Bodenoberfläche aktiv. Dort ernährt er sich von Regenwürmern. Er hat wie andere Plattwürmer sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane, was darauf hindeutet, dass eine gegenseitige Befruchtung üblich ist. Die Eikapseln enthalten durchschnittlich 6 Jungtiere. Die Schlupfzeit ist temperaturabhängig und beträgt 49 Tage bei 10 °C und 38 Tage bei 14 °C. Die Ausbreitung von A. triangulatus wird durch Bodentemperatur, Bodenfeuchtigkeit und die Verfügbarkeit von Beute beeinflusst. Bei Trockenheit wandert der Plattwurm in tiefere Bodenschichten.

Ausbreitungspfad

Der Neuseelandplattwurm stammt ursprünglich aus Neuseeland und wurde 1963 außerhalb seines natürlichen Lebensraums in Nordirland gefunden. Obwohl der Plattwurm zur aktiven Bewegung fähig ist, wurde er hauptsächlich durch den Zierpflanzenhandel verbreitet. Seine Neigung, den klebrigen Körper unter der Bodenoberfläche zu schützen, hat den unbeabsichtigten Transport erleichtert. Aufgrund des Klimawandels wird sich A. triangulatus vermutlich in weiten Teilen des nordwestlichen Europas wie Dänemark, Deutschland, den Niederlanden und Belgien ausbreiten.

Auswirkungen Invasivität

Die Art ist schädlich, da sie Regenwürmer verzehrt. Ein Rückgang der Regenwürmer kann die Bodenfruchtbarkeit und die Tierwelt, die sich von Regenwürmern ernährt, beeinträchtigen. A. triangulatus ist daher von der Europäischen Pflanzenschutzorganisation (EP) für den Mittelmeerraum als indirekter Pflanzenschädling eingestuft.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Neuseeland
  • Verbreitung in Deutschland: unsicher
  • Verbreitung in Hessen: unsicher

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/1262 vom 25. Juli 2019
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/109121