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Tetrix bipunctata (Linnaeus, 1758) / Zweipunkt-Dornschrecke

Synonyme


Gryllus bipunctatus Linnaeus, 1758, Acrydium bipunctatum (Fabricius 1775), Acheta bipunctata (Lamarck, 1835), Tettix bipunctata (Bolivar, 1876), Tetratetrix bipunctata (Nagy & Szövényi, 1997)

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Rote Liste Deutschland:2 (stark gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

Der taxonomische Status von Tetrix bipunctata s.l. („sensu lato“- im weiten Sinne) ist umstritten. Die beiden auftretenden Morphen werden teilweise als Formen (u.a. Harz 1960), als Subspezies (z.B. Nadig 1991) oder eigenständige Arten – Tetrix bipunctata Linnaeus, 1758, Tetrix kraussii Saulcy, 1888 – angesehen (Fischer 1948, Lehmann 2004). Nach Hochkirch (2008) lassen sich die beiden umstrittenen Taxa T. b. kraussi und T. b. bipunctata genetisch nicht unterscheiden, stellen also wahrscheinlich keine eigenen Arten dar. Beide Phäna (Schulte 2003) wurden in Sachsen z. T. gemeinsam an den gleichen Fundstellen nachgewiesen. Verwechslungsgefahr Tetrix tenuicornis (T. bipunctata besitzt aber deutlich kürzere und dickere Antennen, die mittleren Glieder sind nur etwa zweimal so lang, wie breit; der Vorderrand des Pronotums ist von oben betrachtet bei T. bipunctata winklig vorgezogen, bei T. tenuicornis abgerundet).

Kennzeichen

sehr kleine Art. Männchen 8,6-11 mm lang Weibchen 10-12 mm lang Die Färbung und Zeichnung sind sehr veränderlich, je nach Untergrund, auf dem die Tiere leben. Es gibt grau und gelblichgrau getönte Formen mit heller und dunkler Marmorierung, aber auch rötlichbraune bis rötlichviolette Färbung mit dunkler Marmorierung. Meistens, nicht immer, ist ein paar schwarzer oder grauer, tropfenförmiger Flecke auf dem Pronotum ausgebildet. Gesang: Da Stridulationsorgane fehlen, gibt es keine Gesänge.

Biologie und Ökologie

Die Art ist xerothermophil bis leicht mesophil und lebt am Boden in schütterer niedrigwüchsiger Vegetation (mit Störstellen), auf mageren Standorten im Offenland oder an Gehölzrändern. Die Eiablage erfolgt in die oberste Bodenschicht. Die Entwicklung erfolgt über 5 (Männchen) bzw. 6 (Weibchen) Larvenstadien, Überwinterung als Imago, möglicherweise auch als Larve. Nahrung Moose, Erdflechten, Algen, Gräser, Pilzhyphen, Humusbestandteile (angerottete Pflanzenbestandteile)

Überregionale Verbreitung

Eurosibirische Verbreitung: Durch Deutschland verläuft ein Teil der nordwestlichen Arealgrenze (im Westen etwa Neckar, Weser – westlich davon nur isolierte Vorposten, im Norden bis Südniedersachsen, Südbrandenburg, Sachsen-Anhalt – nördlich davon nur isolierte Vorposten). Fehlt auf den Britischen Inseln, in Italien und in Griechenland sowie auf den Mittelmeerinseln, auf iberischer Halbinsel, Frankreich und Benelux nur isolierte Einzelvorkommen, kommt aber in Skandinavien vor.

Erhaltungszustand


Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend (Gutachterliche Bewertung)

Prüfung und Erfassung


Verantwortlichkeit (Auswahl)

Allgemeine Verantwortlichkeit

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

starker Rückgang

Kurzfristiger Bestandstrend

Daten ungenügend

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm