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Orchis purpurea Huds. / Purpur-Knabenkraut

Synonyme


Orchis fusca Jacq., Orchis maxima K.Koch, Orchis militaris var. purpurea (Huds.)

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
Rote Liste Deutschland:3 (gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

• eine der größten Orchideen in Mitteleuropa • Pflanze ausdauernd, 30 bis 75 cm hoch • Stängel oben oft purpurn überlaufen • Blätter aus Rosette, länglich, schlaff, auf der Oberseite glänzend; obere Blätter den Stängel scheidig umfassend • Ähre groß, bis 15 (26) cm lang, zuerst kegelförmig zugespitzt, dann eiförmig länglich • Helm außen rosa und dunkelrot gefleckt oder ganz schwarzpurpurn, innen grünlich weiß • Lippe 15-20 mm lang, dreispaltig, meist weißlich hellrosa oder hellpurpurn, mit dunkelroten bärtigen Punkten und Flecken • Blütezeit: Mai-Juni • riecht getrocknet nach Kumarin und bitteren Mandeln

Biologie und Ökologie

Das Purpur-Knabenkraut ist verwandt mit dem Helm-Knabenkraut (Orchis militaris). Wenn die Areale beider Arten sich überschneiden, werden häufig Bastarde gebildet. Wie bei allen Orchis-Arten erfolgt die Bestäubung mittels Insekten, v.a. durch Bienen und Hummeln. Eine Selbstbestäubung ist nicht möglich. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt über den Wind. Das Purpur-Knabenkraut findet man insbesondere in submediterran beeinflussten Halbtrockenrasen (V Mesobromion erecti - Submediterrane Kalkhalbtrockenrasen und –wiesen) in wärmebegünstigten Säumen und Gebüschen (V Geranion sanguinei - xero- und basiphytische Blutstorchschnabelsäume, V Berberidion vulgaris - xerophytische Berberitzen-Gebüsche) und in Wäldern trockenwarmer Standorte auf tiefgründigen, basenreichen Lehmböden. Als Halbschattenpflanze (L5) kann Orchis purpurea Beschattung bis zu einem gewissen Grad ertragen. Mit einer Reaktionszahl von 8 ist die Art meist auf Kalk weisend. Sie ist schwerpunktmäßig auf stickstoffarmen Standorten anzutreffen (N3).

Überregionale Verbreitung

Das allgemeine Verbreitungsgebiet von Orchis purpurea erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa (nördlich bis England, Belgien, Holland, Dänemark und Rügen, Mittel- und Südrussland), die Kaukasusländer und die Türkei. Die Art ist ein Warmzeitrelikt, die in Deutschland ihre nordwestliche Verbreitungsgrenze erreicht. In Mitteldeutschland kommt die submediterrane Art vor allem in den Kalkgebieten Thüringens und Sachsen-Anhalts vor.

Phänologie


Phänogramm

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