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Polygala serpyllifolia Hosé / Quendel-Kreuzblümchen

Synonyme


Polygala serpyllacea Weihe, Quendelblättriges Kreuzblümchen, Polygala vulgaris subsp. serpyllacea (Weihe) Rouy & Foucaud

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Rote Liste Deutschland:3 (gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Polygala serpyllifolia ist eine ausdauernde Pflanze mit einer dünnen hellen Wurzel. Die Stängel sind dünn bis fadenförmig, niederliegend und 5-25 cm lang. Die Pflanze ist kahl oder nur sehr kurz behaart. Die Stängel sind vom Grund an verzweigt. Die Zweige blühen in der Regel und überwachsen den Hauptstängel. Die unteren Blätter sind gegenständig, klein und in der Regel elliptisch. Die Blätter sind sommergrün. Die mittleren und oberen Stängelblätter sind wechselständig oder fast gegenständig. Diese Blätter sind größer als die unteren. Der traubige Blütenstand ist armblütig und endständig. Er besteht in der Regel aus 3 – 7 hell- bis himmelblauen oder weißen Blüten. Das häutige Tragblatt ist etwa halb so lang wie der Blütenstiel. Die Kelchblätter sind strichförmig und 1,5 – 2,2 mm lang. Die Blütenflügel sind in der Regel weißlich bis bläulich gefärbt und länger als die Frucht; ihre Nervatur ist verzweigt, aber abgeschlossen und besitzt 4 – 20 Anastomosen. Die Krone ist 3,5 – 4,5 mm lang und besitzt fransenförmige Anhängsel mit 14 – 30 Abschnitten. Die Kapselfrucht ist verkehrt herzförmig bis dreieckig. Sie ist kürzer als die Flügel und hat einen 0,3 mm breiten Saum. Die Samen sind etwa 1,8 – 2,2 mm lang und etwa 1 mm breit. Sie sind borstig behaart. Die Blütezeit ist von Mai bis August.

Biologie und Ökologie

Zur Ökologie von Polygala serpyllifolia ist bisher nur wenig bekannt. Es handelt sich bei Polygala serpyllifolia um einen konkurrenzschwachen, ausdauernden Hemikryptophyten. Polygala serpyllifolia kann sich klonal vermehren (KLEYER et al. 2008), wie stark dies unter natürlichen Bedingungen geschieht, ist jedoch unklar (vgl. FITTER & PEAT 1994). Die Blüten von Polygala serpyllifolia werden von Insekten bestäubt und sind selbstkompatibel. Die Blüte beginnt etwa ab Mai und kann sich über einen langen Zeitraum hinziehen, da sukzessive immer wieder neue Blütenknospen gebildet werden. Demzufolge kann sich auch die Samenausbreitung über einen langen Zeitraum erstrecken. Die Diasporen sind durch ein ölhaltiges Anhängsel (Strophiole) speziell an eine Ausbreitung durch Ameisen angepasst (OOSTERMEIJER 1989). Die Samen sind primär dormant, so dass für die Keimung eine Kältestratifikation benötigt wird (GRIME et al. 2007), Keimlinge sind so vor allem im Frühjahr zu beobachten. Eine ausdauernde, langfristige Samenbank wird scheinbar nicht aufgebaut (THOMPSON et al. 1997).

Überregionale Verbreitung

Polygala serpyllifolia ist eine subatlantische Art, die in Westeuropa vom nördlichen Teil der Iberischen Halbinsel, den Britischen Inseln und Frankreich bis Dänemark und die Südwestküste Norwegens verbreitet ist. Nach Süden reicht das Areal der Art bis in die Alpen, vereinzelte Vorposten befinden sich in Kroatien und Italien. Die Vorkommen in Sachsen befinden sich an der östlichen Arealgrenze.

Phänologie


Phänogramm

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