Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Im Gebiet kommt natürlich nur die Unterart germanica vor. Nicht zu verwechseln ist die häufig als Zierpflanze kultivierte Sippe Woll-Ziest, S. byzantina K. KOCH (= S. lanata JACQ. non CRANTZ) aus SO-Europa bis Kaukasus. Dieser ist viel dichter weiß wollig. Die Blätter sind feiner gezähnt bis ganzrandig und am Grunde keilförmig. Deren Kelch und Vorblätter sind im dichten Filz verborgen, so dass durch den Filz kein Grün zu sehen ist.
Kennzeichen
Die Pflanzen von Stachys germanica sind 30-100(-150) cm hoch. Im ersten Jahr bildet die Art nur Laubblattrosetteaus. Später werden einförmig bis wenig verzweigte Blühtriebe und neue Rosetten gebildet. Der Stängel ist locker wollig filzig behaart und graugrün, Junge Pflanze und Stängel sind silberweiß. DiecPflanzen sind schwach aromatisch. Die Blätter derb lanzettlich bis länglich eiförmig und gestielt sowie am Grund herzförmig. Der Blattrand ist ringsum fein regelmäßig gekerbt. Die Blüten sind 12-18 mm lang und zu 16-20 in 5-10 Scheinwirteln. Die Blütenfarbe ist hell karminrot.
Biologie und Ökologie
Stachys germanica ist ein ausdauernder Hemikryptophyt, welcher als Rosette überwintert. Die Art bildet eine VA-Mykorrhiza aus. Für gewöhnlich erfogt die Blüte im zweiten Jahr nach Keimung. Die Pflanzen blühen jedoch maximal zweimal hintereinander. Bie den meisten Pflanzen folgt auf ein Jahr mit Blüten ein Jahr der vegetativen Regneration.Die Art ist selbstkompatibel. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Bienen, Hummeln). Die Ausbreitung erfolgt speirochor und boleochor. Die Samen von S. germanica sind dormat. Die Keimung erfolgt im Frühjahr. Wahrscheinlich bilden die Diasporen eine ausdauernde Samenbankauf.
Überregionale Verbreitung
Stachys germanica ist eine submediterrane, kalkliebende und z.T. unbeständige Art, die insbesondere im mittleren Teil Deutschlands vom südlichen Niedersachsen bis zur Schwäbischen Alb vorkommt.
Phänologie
Phänogramm