Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Es werden 2 Unterarten unterschieden: Lullula arborea arborea (in Europa brütend) und L. a. pallida (vom Mittelmeer bis Turkmenien vorkommend).
Kennzeichen
Die Heidelerche ist etwas kleiner und auffallend kurzschwänziger als die Feldlerche. Die Grundfarbe der Oberseite ist hellbraun. Oberkopf und oberer Rücken sind auf diesem Grund fein hellbeige und dunkel längsgestreift, der Bürzel ist einfarbig braun. Die Heidelerche hat eine kleine rundliche Federhaube, die niedergelegt kaum erkennbar ist. An den Kopfseiten hat sie einen hellen Augenüberstreif, der im Nacken zusammenfließt. Die Brust ist dunkel gestrichelt und der Bauch weiß. Der Schwanz hat hellbraune Kanten und eine weiße Spitze. Die Geschlechter sind gleich gezeichnet. Der Gesang wird im Flug vorgetragen und besteht aus wohlklingenden (melancholischen) Triller-Strophen.
Biologie und Ökologie
Die Bruthabitate der Heidelerche liegen in halboffenen Landschaften, besonders auf warmen, trockenen Sandböden und in sonnigen Hanglagen. Wichtig sind dabei aufgelichtete Waldbestände (vor allem Kiefern) mit niedriger Kraut- und Strauchschicht sowie Singwarten und vegetationsfreien Stellen zur Nahrungssuche. Bevorzugt werden Kahlschläge, Windwurfflächen, Brandflächen, Heiden, Truppenübungsplätze, Tagebaufolgelandschaften, Waldschneisen und Waldränder sowie verbuschte Trockenrasen. Sie meidet geschlossene Wälder und ausgeräumte Ackerlandschaften.
Die Heidelerche ist ein Bodenbrüter (1-2 Jahresbruten). Die Vollgelege enthalten 3-6 (2-7) Eier. Nach einer Brutdauer von 13-15 Tagen schlüpfen die Jungvögel und verbleiben danach noch 10-13 Tage im Nest.
In Mittel-, Ost- und Nordeuropa ist die Heidelerche ein Kurzstreckenzieher mit Überwinterungsgebieten in Westfrankreich und im Mittelmeerraum.
Überregionale Verbreitung
Die Heidelerche besiedelt die boreale bis mediterrane Zone der westlichen Paläarktis. Das Brutareal reicht von Nordwestafrika über große Teile Europas (im Norden bis Süd-Fennoskandien) bis ins westliche Russland, in den Nahen Osten und den Iran. Der europäische Verbreitungsschwerpunkt liegt auf der Iberischen Halbinsel, in der Türkei, in Russland und Frankreich. In Mitteleuropa ist sie lückenhaft verbreitet.
In Deutschland kommt die Heidelerche vor allem im Nordostdeutschen Tiefland vor, wobei das geschlossene Verbreitungsgebiet etwa bis zur Linie Weser-Aller-Elbe reicht. In einem breiten Band von der Lüneburger Heide bis in die Oberlausitz erreicht sie hier hohe Dichten. Die größten Vorkommen existieren auf (ehemaligen) Truppenübungsplätzen (z. B. um Jüterbog, in der Lieberoser Heide und Colbitz-Letzlinger Heide). Nach Nordosten reichen die Vorkommen bis an die Ostseeküste heran.
Im Nordwestdeutschen Tiefland ist das küstennahe Binnenland der Nordsee weitgehend unbesiedelt. Weiter südlich besteht im Emsland und Teilen des Münsterlandes wieder eine weitgehend geschlossene Verbreitung in geringer Dichte. Im mittleren und südlichen Deutschland hat die Heidelerche nur kleinere, inselartige Vorkommensgebiete (z. B. Truppenübungsplatz Baumholder im Saar-Nahe-Bergland, Kölner Bucht, Regenschatten des Pfälzerwaldes, Mittelfränkisches Becken, Mittleres Maintal, Oberpfälzer Hügelland, Rhön, Thüringer Wald, Rand des Thüringer Beckens).
Vorkommen
Langfristiger Bestandstrend
starker Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
deutliche Zunahme
Phänologie
Phänogramm