Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Die im westlichen Mittelmeerraum vorkommenden Populationen (Bufo bufo spinosus) werden heute teilweise als eigene Art Bufo spinosus Daudin, 1803 angesehen.
Kennzeichen
Mitteleuropäische Tiere erreichen Kopf-Rumpf-Längen bis zu 9 cm (Männchen) bzw. 11 cm (Weibchen). Im Unterschied zur Kreuz- und Wechselkröte ist die Oberseite einheitlich bräunlich gefärbt. Männchen sind an ihren schwärzlichen Schwielen am Daumen und den nächsten beiden Fingern gut zu erkennen. Die Larven sind einheitlich schwarz bis schwarzbraun gefärbt. Eine sichere Unterscheidung jüngerer Larvenstadien von denen der Kreuz- und Wechselkröte ist nur anhand der Bezahnung des Mundfeldes möglich.
Biologie und Ökologie
Terrestrischer Lebensraum: Die Alttiere wandern kurz nach dem Laichen in die Sommerlebensräume ab, wo eine erste Nahrungsaufnahme nach der Überwinterung erfolgt. Während des Sommers leben sie meist mehrere hundert Meter weit vom Laichgewässer entfernt. Die dichteste Besiedlung liegt bei 500–1500 m, max. bei 3000 m um das Laichgewässer, in Ausnahmefällen wurden bis zu 4500 m nachgewiesen. Tagsüber verstecken sie sich unter Laub, Steinen und Brettern, in Erdhöhlen und Komposthaufen, unter Baumstubben und sonstigen hohl aufliegenden Objekten. Sie graben sich aktiv ein oder nutzen vorhandene Gänge. Die Nahrungssuche erfolgt meist nachts, am günstigsten in feuchten bis nassen, warmen Nächten. Gefressen werden Regenwürmer, Spinnen, Asseln, Nacktschnecken, Raupen, nachtaktive Insekten. Eine räumliche Annäherung an das Laichgewässer beginnt meist bereits vor der Winterruhe.
Aquatischer Lebensraum: Die Erdkröte ist eine frühlaichende Art. Die geschlechtsreifen Tiere erscheinen in einer engen Zeitspanne am Laichgewässer. Sie laichen bei einer Wassertemperatur von 6–22 °C, wobei das Optimum im Bereich von 11–17 °C liegt. Der Zeitraum zwischen Laichabgabe und Beendigung der Metamorphose beträgt 60–80 Tage. Die Larven leben vorwiegend von pflanzlicher Nahrung.
Überregionale Verbreitung
Die Erdkröte besiedelt ganz Europa mit Ausnahme von Irland, Island, Nordskandinavien und einigen Mittelmeerinseln. Das Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis nach Japan.
Prüfung und Erfassung
Verantwortlichkeit (Auswahl)
Allgemeine Verantwortlichkeit
Vorkommen
Langfristiger Bestandstrend
mäßiger Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
gleichbleibend
Phänologie
Phänogramm