Bromus erectus var. arvensis (L.) Huds., Bromus versicolor Pollich
Rote Liste Deutschland: | 3 (gefährdet) |
• einjähriges, winterannuelles (selten sommerannuelles) bis 110 cm hohes, graugrün gefärbtes Gras • Stängel aufrecht oder geknickt aufsteigend, glatt und kahl, mit 2-5 kurz behaarten Knoten • Blattscheiden bis fast oben hin geschlossen, gerieft, die unteren behaart, die oberen kahl • Ligula bis 2,5 mm lang, halmabgewandt dicht behaart • Blattspreiten bis 25 cm lang, beiderseits dicht mit bis 1,5 mm langen Haaren besetzt, Ränder rau • Rispe 10 bis 30 cm lang und bis 20 cm breit, sehr locker, ausgebreitet, aufrecht, zur Fruchtzeit meist nickend, Seitenäste sehr ungleich lang (3-15 cm) • Ährchen 4-blütig, länglich, oft violett überlaufen • Blütezeit: Mai-Juli (sommerannuelle Pflanzen bis Oktober)
Die Acker-Trespe ist ein meist winterannueller Therophyt. Sehr selten überdauert das Gras mehrere Jahre. Es wächst in lockeren Büscheln oder einzelnen Halmen. Die Befruchtung erfolgt über Windbestäubung, die Ausbreitung über die Verbreitung von Saatgut durch den Menschen. Die Art kommt auf mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen lehmigen Äckern und auf Ruderalstellen (Weg- und Ackerränder, Schutt, Bahngelände) vor. Nach den ökologischen Zeigerwerten von ELLENBERG et al. (1992) ist die Acker-Trespe eine Halbschatten- bis Halblichtpflanze (L6). Als Mäßigwärme- bis Wärmezeiger (T6) hat die Art ihren Schwerpunkt in planaren bis kollinen Bereichen. Die Acker-Trespe ist Trocknis- bis Frischezeiger (F4) und Schwachbasen- bis Basenzeiger (R8), d.h. die Art ist meist auf Kalk weisend. Mit einer Stickstoffzahl von 4 zeigt die Art stickstoffarme bis mäßig stickstoffreiche Standorte an. Die Acker-Trespe ist heute meist in ruderalen Rauken-Gesellschaften (K Sisymbrietea) und seltener in Ackerwildkrautgesellschaften (K Stellarietea mediae) zu finden.
Heimisch ist die Acker-Trespe in Südeuropa und im südlichen Mitteleuropa von Spanien und den Balearen über Frankreich, Italien und die Balkanhalbinsel bis nach Ungarn und die Türkei. Im weiter nördlich gelegenen Europa ist die Art eingebürgert. Eingeschleppt wurde die Acker-Trespe in Mittelasien, Westsibirien, Nordamerika, Argentinien, Südafrika und Neuseeland. In Deutschland kommt die Art bis zum nördlichen Rand der Mittelgebirge häufiger vor; im norddeutschen Flachland fehlt sie dagegen weitgehend. Die Acker-Trespe ist im planaren bis collinen Bereich der subozeanischen Zone, vor allem in Mitteleuropa bis nach Osten ausgreifend, zu finden.
Nein