Sciurus carolinensis Gmelin, 1788 / Grauhörnchen

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Säugetiere Mammalia
  • Ordnung: Nagetiere Rodentia
  • Familie: Hörnchen Sciuridae

Kennzeichen

Das Tier ist gedrungen, kräftig, mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 23-30 cm und einer Schwanzlänge von 20-25 cm. Ihr Winterfell ist von silbergrau bis schwarzgrau, mit bräunlicher Unterwolle an Kopf und Schultern, Rücken und Füßen. Ihr Sommerfell ist von rotbraun bis rötlichgelb. Die Kehle, Brust und Bauch sind im Sommer wie im Winter weiß. Der buschige Schwanz ist abgeflacht, andeutungsweise zweizeilig, mit langen grauen Haaren und silbrigen Spitzen.

Verwechslungsmöglichkeit: Besitzt Ähnlichkeit mit dunklen Farbvarianten des einheimischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris), das jedoch zarter und gleichmäßiger gefärbt ist, keine weißen Haare am Schwanz sowie zumindest im Winterfell bis zu 3,5 cm lange rotbraune Ohrpinsel hat. Von weiteren gebietsfremden Arten der Gattung nur schwer zu unterscheiden, da starke Merkmalsüberschneidungen vorhanden sind.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/Lebensweise

Grauhörnchen bevorzugen Laubwälder, wo es nussproduzierende Arten gibt. Sie kommen auch in Hecken und Stadtparks vor. Sie fressen Nüsse wie Eicheln, Bucheckern und Kastanien sowie Knospen, Blumen, Früchte, Pilze, Insekten und gelegentlich Vogeleier. In Zeiten mit Nahrungsknappheit entfernen sie Rinde von Bäumen. Nüsse vergraben sie in Winterdepots. Sie verfügen über ein hervorragendes räumliches Gedächtnis. In der Fortpflanzung kommt es zu 1 – 2 Würfen pro Jahr mit je 2 – 3 Jungen.

Ausbreitungspfad

Das Grauhörnchen stammt aus Laubwäldern in den USA und wurde in Großbritannien, Irland, Italien und Südafrika eingeführt.

Auswirkungen Invasivität

Im eingeführten Bereich können Grauhörnchen Bäume beschädigen, indem sie die Rinde abziehen. In Europa verursachen sie das lokale Aussterben von Populationen des Europäischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris). Sie sind Überträger eines Pockenvirus, das bei S. vulgaris eine tödliche Krankheit verursacht. Hinzu kommt eine starke Nahrungs- und Habitatkonkurrenz. Diese Art zählt zu den 100 "schlimmsten" invasiven Arten der Welt.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Nordamerika
  • Verbreitung in Deutschland: kein Nachweis
  • Verbreitung in Hessen: kein Nachweis

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
  • Warnliste invasiver Tiere und Pflanzen (BfN-Skripten 331)