Heracleum persicum Fisch. / Persischer Bärenklau

Synonyme


Heracleum glabrescens Boiss. & Hohen., Heracleum laciniatum Desf., Golpar

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

Samenpflanze Spermatophytina: Familie Apiaceae

Kennzeichen

Eine mehrjährige krautige Pflanze, welche 100-300 cm hochwächst. Oft mehrstängelig, Stängel grobbehaart, an der Basis purpurn, 1,5-2 cm dick und hohl. Sie hat gezähnte, wechselständig und gestielte Blätter, die Blattspreite ist länger als breit. Die Blätter sind auf der Unterseite dichtbehaart und auf der Oberseite kahl. Der doppeldoldige weiße Blütenstand ist nach der Blüte ausdauernd. Die Pflanze verbreitet einen charakteristischen Anis-Geruch.

Verwechslungsmöglichkeiten: Bei wild lebenden Funden handelte es sich bislang immer um den gebietsfremden Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), der oft noch größer, aber für gewöhnlich einstängelig ist, Stängel an der Basis bis zu 10 cm dick und mit purpurnen Flecken, Blätter an der Unterseite kurzbehaart.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/Lebensweise

Terrestrisch

H. persicum besetzt die gleichen Lebensräume wie H. mantegazzium. Dies sind sowohl Straßenränder und Eisenbahnen, Wiesen, Weiden, stillgelegte landwirtschaftliche Flächen und Ruderalflächen als auch naturnahe Lebensräume entlang von Bächen und Flüssen. Die Art gilt als schattenunverträglich. Sie findet sich jedoch zunehmend an Waldrändern. Die Art kann sich vegetativ vermehren, wenn die sexuelle Fortpflanzung fehlschlägt.

Ausbreitungspfad

H. persicum stammt aus den asiatischen Ländern Iran, Irak und Türkei. Die Art wurde vermutlich über Großbritannien als Zierpflanze eingeführt und verbreitet sich über ganz Europa.

Auswirkungen Invasivität

Bildet Dominanzbestände mit Veränderung von Vegetationsstrukturen. Alle Pflanzenteile enthalten Furocumarin, das zu schweren allergischen Reaktionen führt.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Temperates Asien
  • Verbreitung in Deutschland: unsicher
  • Verbreitung in Hessen: kein Nachweis

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
  • Warnliste invasiver Tiere und Pflanzen (BfN-Skripten 331)

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Nehring, S., Skowronek, S. (2017): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr.1143/2014 – Erste Fortschreibung 2017 – BfN-Skripten 471. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • http://www.theplantlist.org
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/120209