Trachemys scripta Schoepff, 1792 / Buchstaben-Schmuckschildkröte

Synonyme


Chrysemys scripta (Thunberg in Schoepff, 1792), Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Das Tier hat eine Panzerlänge von 12-21 cm, mit einem Maximalwert von bis zu 29 cm. Das Männchen ist in der Regel etwas kleiner als das Weibchen, aber mit längerem und dickerem Schwanz sowie längeren Vorderkrallen. Es gibt drei Unterarten:

  • Die Rotwangen-Unterart Trachemys scripta elegans: dunkelgrüner Rückenpanzer, oft mit gelben bis orangen Flecken und Linien, Bauchpanzer gelb mit großen schwarzen Flecken auf jedem Schild, breite orange- bis rotfarbene Schläfenstreifen, schmale gelbe Kinnstreifen.
  • Die Gelbwangen/Gelbbauch-Unterart Trachemys scripta scripta: ovaler, grünlicher bis bräunlicher Rückenpanzer mit flachem Kiel, breiter gelber Streifen auf jedem Schild, Bauchpanzer gelb, großer gelber Fleck an der Kopfseite, schmale gelbe Kinnstreifen. 
  • Cumberland-Unterart Trachemys scripta troostii: Aussehen sehr ähnlich dem der Rotwangen-Unterart, Schläfenstreifen jedoch gelb bis bräunlich.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/Lebensweise

Die Art lebt in pflanzenreichen Stillgewässern oder langsam fließenden Flussabschnitten mit dichter Ufervegetation. T. scripta ist ein opportunistischer Allesfresser, der sich von einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren ernährt, darunter fadenförmige Algen, Schnecken, Insekten, Krebstiere und kleine Wirbeltiere. Die Geschlechtsreife wird im dritten bis vierten Jahr erreicht. Das Weibchen gräbt normalerweise ein Nest am Ufer. Abhängig von der Körpergröße und anderen Faktoren sind bis zu sechs Gelege pro Jahr mit bis zu 30 Eiern möglich. Das Schlüpfen erfordert 50 bis 60 Tage bei 26 °C.

Ausbreitungspfad

Buchstaben-Schmuckschildkröten sind sehr beliebte Tiere für die Haltung in Aquaterrarien. Sie wurden daher durch den Zoohandel und von privaten Haltern eingeführt. Wenn die Tiere eine bestimmte Größe erreicht haben, werden sie oft in der Natur bzw. in Städten freigesetzt.

Auswirkungen Invasivität

Nahrungs- und Raumkonkurrenz mit Europäischer Sumpfschildkröte (Emys orbicularis). Starke Prädation auf Amphibienlarven.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Nordamerika
  • Verbreitung in Deutschland: in ganz Deutschland unbeständig
  • Verbreitung in Hessen: unbeständig

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
  • Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Wirbeltiere (BfN-Skripten 409)

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Nehring, S., Skowronek, S. (2017): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr.1143/2014 – Erste Fortschreibung 2017 – BfN-Skripten 471. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/61560