Gymnocoronis spilanthoides DC. / Falscher Wasserfreund

Synonyme


Gymnocoronis attenuata DC., Gymnocoronis spilanthoides var. attenuata (DC.) Baker, Alomia spilanthoides Hook. & Arn.

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

Samenpflanze Spermatophytina: Familie Asteraceae

Kennzeichen

Stängel blassgrün, zuerst aufrecht dann kriechend und an den Knoten verzweigend, 1 – 1,5 m lang, Durchmesser 5 – 10 mm (10 – 20 mm). Junge Stängel oft abgewinkelt, mit zunehmender Reife abgerundet (sechsseitig). Größere Stängel zwischen den Knoten hohl, Matten im Wasser schwimmend. An jedem Knoten, der mit feuchtem Boden in Berührung kommt oder in Wasser eingetaucht ist, können sich feinfaserige zufällige Wurzeln entwickeln. Blätter gegenständig, glänzend dunkelgrün, eiförmig bis lanzettlich, 5 – 20 cm lang, 2,5 – 5 cm breit, an kurzen Stielen, Ränder gezackt und leicht gewellt. Blüten an aufrechten Stängel. Zahlreiche weißliche Blüten in endständigen Köpfen mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2 cm, von einer Reihe grüner Hochblätter unterbrochen. Samen hellbraun 0,8 bis 1,2 mm lang, trocken gerippt.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/ Lebensweise

G. spilanthoides wächst in feuchten Tropen, Subtropen und warmen gemäßigten Regionen. Sie wächst auf der Oberfläche von sich langsam bewegenden oder stationären Gewässern, in feuchten sumpfigen Böden, Feuchtgebieten und insbesondere in degradierten Gewässern. Die Art ist eine aufsteigende Süßwasser- oder Sumpfstaude, die runde Büsche von bis zu 1 bis 1,5 m Höhe oder Matten aus verwickelten Stängeln bilden kann. Sie kann auch vollständig untergetaucht weiter wachsen. Sie breitet sich sowohl durch Samen als auch durch vegetative Vermehrung über winzige Vegetationsstücke aus.

Ausbreitungspfad

Über den Aquarienhandel verbreitet und von Nutzern ausgesetzt. Eine weitere Verbreitung durch unsachgemäße Entsorgung bleibt wahrscheinlich.

Auswirkungen Invasivität

Die Art wächst sehr schnell, bis zu 15 cm pro Woche. Schwimmmatten bedecken Gewässer, blockieren Entwässerungskanäle und beeinträchtigen natürliche Feuchtgebiete, indem sie einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: tropisches und subtropisches Amerika von Mexiko bis Argentinien
  • Verbreitung in Deutschland: unsicher
  • Verbreitung in Hessen: unsicher

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/1262 vom 25. Juli 2019
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm

Erläuterung Phänologie

Blüht in Mitteleuropa vermutlich von April bis August.

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • http://www.theplantlist.org
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/26246