Carex distans var. neglecta Degl.
Rote Liste Deutschland: | 3 (gefährdet) |
Rote Liste Sachsen: | 1 ((akut) vom Aussterben bedroht) |
Diese mittelgroße, horstig wachsende, verschiedenährige Segge besitzt blaugrüne doppelt gefaltete Blätter. Die weiblichen Ähren sind deutlich voneinander entfernt, was der Art den deutschen Namen gab. An den Schnabelzähnen kleine Zähnchen. Letzeres Merkmal unterscheidet C. distanz von der ähnlichen C. hostiana, welche keine Zähnchen besitzt, Spelzen ohne Stachelspitzen aufweist und deren weibliche Ähren nur im oberen Dritten der Pfalnze zu finden sind. Weiterhin wächst C. hostiana nicht horstig. Höhe: 20-60. Blütenfarbe: grün. Blütezeit: 6-7.
Hemikryptophyt, Blattausdauer: überwinternd grün, Windbestäubung, Klettausbreitung, Windausbreitung, Selbstausbreitung, Konkurrenz-Streß-Stratege, wärmeliebend, wechselfeuchte und basenreiche Standorte
Areal: m-temp c1-7 EUR+(WAS), Deutschland ist das Hauptareal, vor allem an der Küste eine typische Art der Salzwiesen, im Binnenland dagegen eher zerstreut bis selten. Herkunft: inidgen.
nicht bewertet
Es gibt nur wenige Populationen in Sachsen. Eine sichere Bewertung des Zustand dieser Vorkommen ist aktuell jedoch nicht möglich.
Allgemeine Maßnahmen in Lebensräumen, Priorität 2 (hohe)
Wenn die Population ausreichend groß ist, können Belege zur Nachweissicherung angefertigt werden. Angaben zum Zustand des Standortes beim Monitoring der Arten werden als äussert hilfreich angesehen.
Indigene, Ureinheimische (Reproduktion)
Ja
sehr starker Rückgang
sehr starke Abnahme
sehr selten, 2007 4 Rasterfeldnachweise
Feuchte und wechselfeuchten Wiesen, Niedermoore, auch in Trittrasen am Rande von Gräben; auf basenreichen, humosen, schweren Lehm- und Tonböden (V Molinion caeruleae, V Calthion palustris, V Potentillion anserinae, V Caricion davallianae).
sehr starker Rückgang, nur noch einzelne Standorte
Zur Erhaltung der Vorkommen sollte die gegenwärtige Nutzung der Flächen (zwei- bzw. mehrschürige Mahd) beibehalten werden. Hinzu kommen Auslichtungsmaßnahmen im Bereich von Uferstandorten.
Generelle Gefährdungen für die Art ergeben sich aus einer Zerstörung der Standorte und der Trockenlegung von Feuchtwiesen. Mögliche Gefährdungen der aktuellen Vorkommen bestehen durch Änderung bzw. Auflassen der Nutzung, Beschattung durch Gehölzsukzession oder Bebauung der Standorte in Ortslage.
Wolfgang Buder und Katrin Landgraf, 27.9.2013