Colias europome Esper 1779
Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | BG (besonders geschützt) |
Rote Liste Deutschland: | 2 (stark gefährdet) |
Die Art kommt in Deutschland in mehreren Unterarten vor: Anerkannt sind • Colias palaeno synonyma BRYK: flog an der Ostseeküste von MV, jetzt ausgestorben, weiter östlich noch vorkommend • Colias palaeno europomene OCHSENHEIMER: fliegt in den Alpen • Colias palaeno europome ESPER: im übrigen Deutschland, so auch in SN
Mittelgroßer Tagfalter mit etwa 24 mm langem Vorderflügel. Die meist mit dunklen Schuppen gesprenkelte Hinterflügel-Unterseite besitzt einen einfachen hellen Zellfleck; keine Saumflecke. Männchen oberseits schwefelgelb gefärbt mit breitem schwarzen Rand, im Hinterflügel schmaler werdend. Weibchen oberseits blassgelb gefärbt, mit breitem, durchgehend schwarzem Rand.
Der Hochmoor-Gelbling besiedelt die Hoch- und Übergangsmoore und ist an das Vorkommen der Rauschbeere gebunden, welche die einzige Raupennahrungspflanze darstellt. Der Falter selbst hat einen hohen Nektarbedarf und ist, da in den intakten Hochmooren nur wenige Blütenpflanzen angetroffen werden, auf das Vorhandensein benachbarter blütenreicher Standorte angewiesen. Die Eiablage erfolgt an die Oberseite junger Blättchen von oftmals kümmernden Pflanzen der Rauschbeere an besonnten Standorten (bei anhaltend schlechter Witterung werden die Eier auf der Unterseite abgelegt). Es überwintert die halberwachsene Raupe. Die Entwicklung zum Falter und dessen Flugzeit hängt im Wesentlichen vom Witterungsverlauf im Frühjahr ab. Die Art kann in sehr niedrigen Populationsdichten überleben. In intakten und gut vernässten Hochmooren siedelt die Rauschbeere nur in den trockenen Randbereichen, was dazu führt, dass der Falter hier auch nur in geringer Populationsdichte auftritt (minimal ca. 4 Falter je ha). Bezüglich des Flächenanspruchs für eine Überlebensfähigkeit von 30 Jahren wird für die Art eine Flächengröße von 64 ha angenommen. In gestörten Hochmooren, wo sich durch Entwässerung die Rauschbeere flächendeckend ausbreitet, kann der Falter vorübergehend individuenstarke Bestände ausbilden.
Die Gesamtverbreitung der Art erstreckt sich ausgehend von Europa über Sibirien bis nach Asien mit Mongolei, China, Korea und Japan. In Nordamerika ist die Art ebenfalls verbreitet. Europa: Französischer Jura, Vogesen, Alpen, süd- und mitteldeutsche Mittelgebirge, östliches Mitteleuropa, Nordeuropa. Verbreitungskarte: KUDRNA et al. (2011): 140. In Deutschland gibt es neben Sachsen noch aktuelle Vorkommen in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. In Mitteleuropa überwiegend/allgemein in der montanen Höhenstufe.