Callimorpha quadripunctaria, Spanische Flagge, Panaxia quadripunctaria, Callimorpha hera, Phalaena hera, Spanische Fahne, Russischer Bär
FFH: | FFH-II * (Anhang II* - Art der FFH-Richtlinie (1992) - prioritäre Art) |
Rote Liste Deutschland: | * (derzeit keine Gefährdung) |
In Europa kommen verschiedene Unterarten vor, in Deutschland nur die Nominatform.
Mit einer Flügelspannweite von bis zu 60 mm gehört die Art zu den mittelgroßen bis großen Falterarten. In der Ruhe bilden die Vorderflügel ein Dreieck, die Farbe ist grünschwarz glänzend mit arttypischen hellgelbem Streifenmuster, das sich auf dem Thorax fortsetzt. Die verdeckten, bei Erregung plötzlich sichtbaren Hinterflügel weisen ein kräftiges Rot (sehr selten Gelb) mit schwarzen Flecken auf.
Euplagia quadripunctaria ist ein Bewohner strukturbetonter Lebensräume und besiedelt eine Vielzahl von Biotoptypen (=Biotopkomplexbewohner), zwischen denen sie (als Imago) wegen ihrer Migrationsfähigkeit auch wechseln kann. Als Imago besiedelt die Art sonnige und trockene Stellen von Lichtungen, Waldwegrändern, Steinbrüchen, Felsbildungen, aufgelassene Weinberge und gärtnerische Bereiche. In Hitzeperioden sucht sie halbschattige, feuchtkühle Habitate auf (Schluchtwälder). Die Eier werden von den Weibchen als Eispiegel abgelegt. Die auffälligen Raupen (schwarzer Kopf, gelbe Rückenlinie, weiße Seitenflecke und hellbraune, gelblich beborstete Warzen) sind nachtaktiv und außerordentlich polyphag. Sie leben einzeln, tagsüber versteckt in der Krautschicht. Sie überwintern im frühen Larvenstadium (meist L2) und verpuppen sich ab Juni im seidenen Kokon in der Erde. Das Erscheinen der Falter ist offenbar mit der Blütezeit des Wasserdostes Eupatorium cannabinum, der Hauptnektarquelle, koreliiert. Verschiedene Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Art sind noch unbekannt oder nur durch Indizien untersetzt.
Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Europa mit einigen östlichen Ausläufern im Transural und Trans-Kaspisee. Sie kommt in Europa in ganz Süd- und Westeuropa (einschließlich Südwest-England) und Osteuropa vor. Im Norden gibt es Funde im Baltikum, jedoch nicht in Skandinavien, fehlt auch in den Küstenländern bzw. -gebieten Mitteleuropas, die Arealnordgrenze in diesem Gebiet verläuft in Deutschland durch Südbrandenburg, dem Nordharz und den Niedersächsischen Bergland.
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