Luronium natans (L.) Raf. / Froschkraut

Synonyme


Alisma natans L., Elisma natans (L.) Buchenau

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:SG (streng geschützt)
FFH:FFH-II (Anhang II - Art der FFH-Richtlinie (1992)), FFH-IV (Anhang IV - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Sachsen:1 ((akut) vom Aussterben bedroht)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

  • immergrüne, ausdauernde, z. T. submers wachsende Pflanze aus der Familie der Froschlöffelgewächse (Alismataceae)
  • Stängel flutend oder kriechend, an den Knoten wurzelnd; mit untergetauchten linearen Blätter und eiförmigen, 3–6 cm langen Schwimmblättern
  • Blüten i. d. R. einzeln, blattachselständig und lang gestielt; Krone weiß mit gelbem Schlund, 1–1,5 cm breit
  • Verwechslung im nichtblühenden Zustand v. a. mit Jungpflanzen von Alisma plantago-aquatica möglich

Biologie und Ökologie

  • flach überschwemmte, zeitweise trockenfallende Ufersäume an stehenden und schwach fließenden Gewässern, v. a. an meso- bis oligotrophen, saueren Tümpeln, Weihern, Teichen, Altwässern und Gräben
  • die wenig konkurrenzkräftige Art bevorzugt lichte Vegetationsbestände in 20 – 60 cm Wassertiefe und wächst z. T. auch dem Röhricht vorgelagert
  • Klassencharakterart der Strandlings-Gesellschaften (Littorelletea), auch im Potamogetonium (Laichkraut-Gesellschaften) und in Fragmentgesellschaften an Pionierstandorten z. T. sekundärer Gewässer
  • generative Vermehrung erfolgt überwiegend in Flachwasserbeständen, allerdings können in tieferem Wasser kleistogame Blüten gebildet werden
  • Verbreitung erfolgt durch Samen, Ausläufer und Sprossteile, die verdriftet oder von Wasservögeln verschleppt werden; vegetative Vermehrung spielt eine große Rolle hinsichtlich der Verbreitung

Überregionale Verbreitung

Europa mit Schwerpunkt in der atlantischen bis südatlantischen temperaten Zone (Frankreich, Benelux-Staaten). Die nördliche Arealgrenze verläuft über Großbritannien bis Südnorwegen und Schweden. Wie weit die Art nach Osteuropa vordringt, ist unbekannt, sie erreicht zumindest die baltischen Staaten und das östliche Karpatenvorland und geht im Südosten bis Bulgarien und Moldawien. In Italien kommt sie in der Poebene vor. In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf den atlantischen Nordwesten (Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen). Im Jungpleistozängebiet NO-Deutschlands existieren aktuell nur noch wenige Fundorte, v. a. im südwestlichen Mecklenburg-Vorpommern. Hiervon isoliert bestehen kleinere Areale in der atlantisch getönten Lausitz im Grenzgebiet Sachsen/Brandenburg sowie im Elbsandsteingebirge (Sachsen/Tschechien). Die Konzentration auf die atlantischen Bereiche in Europa deutet auf eine Empfindlichkeit gegenüber dem Durchfrieren des Wasserkörpers während der Wintermonate hin.

Erhaltungszustand


Erhaltungszustand

ungünstig-schlecht

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Besonders störungsempfindlich (TK25-Quadrant)
  • Zielart Biotopverbund (Bundesland)

Vorkommen


Bestand

11 MTB (6 %)

Verbreitung und Einbürgerung

aktuell Ausbreitung in Fischteichen der Oberlausitz, im Freiberger Gebiet gefährdet

Vorkommenskarte

Vorkommenskarte

Lebensraum


Habitatkomplexe

  • Fließgewässer, Quellen
  • Stillgewässer inkl. Ufer
  • Sümpfe, Niedermoore, Ufer

Management


Handlungsbedarf aus Landessicht

  • Top 75-Art für den Artenschutz/ das Artenmanagement
  • Landesprioritäres Natura 2000-Schutzgut
  • Landeszielart des Biotopverbundes