Rote Liste Deutschland: | 2 (stark gefährdet) |
Rote Liste Sachsen: | 1 ((akut) vom Aussterben bedroht) |
Ähnlich Pyrola minor L., aber die Kelchzipfel sind breit lanzettlich und abstehend. Die Kronblätter sind 6-8 mm lang. Die geraden oder nur wenig gekrümmten Griffel sitzen schieb auf dem Fruchtknoten, sind > 3 mm lang und überragen die Krone. Weiterhin sind die Griffel länger als der fruchtknoten und unter der Narbe verdickt. Die Blätter von P. media sind rundlicher als jene von P. minor, aber stärker gezähnt als bei P. rotundifolia. Die Blätter sind immergrün.
Über die Ökologie der Art ist bisher nur wenig bekannt. P. media bildet eine Ektomykorrhiza aus. Dafür werden verschiedene Pilztaxa (vor allem Basidiomyceten) als Partner akzeptiert (Toftegaard et al. 2010). Bei der Keimung der sehr kleinen Diasporen sind diese auf diesen Pilzpartner angewiesen (initiale Mykoheterotrophie) ähnlich wie dies von den Orchideen bekannt ist (Hynson et al 2013). Angaben zur Samenbank wie zur Besstäubungsbiologie liegen nicht vor. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese Art selbstkompatibel ist. Neben der generative Vermehrung wird auch vegetative Vermehrung durch Ausläuferbildung durchgeführt.
Es Handelt sich um eine nordisch-subkontentinale Art.
ungünstig-schlecht (Gutachterliche Bewertung)
Die Art muss in Sachsen gegenwärtig als verschollen gelten! Neu- oder Wiederfunde sind jedoch nicht auszuschliessen!
Allgemeine Maßnahmen in Lebensräumen, Priorität 1 (höchste)
Belege sollte nur in zweifelhafte und unsicheren Fällen und mit wenigen Individuen angefertigt werden. Eine umfaangreiche fotografische Dokumentation ist dagegegn stets zu begrüßen. Neben genauen Angaben zum Fundort sind Informationen zur Populationgroße, dem Anteil generativer Pflanzen, dem Habitatzustand und mögliche Gefährdungen zu sammeln.
Indigene, Ureinheimische (Reproduktion)
Ja
sehr starker Rückgang
Daten ungenügend
extrem selten
In Sachsen seit jeher selten, Verbreitungsschwerpunkt in der Lausitz, ein historischer Nachweis im Vogtland, die letzten Nacheise dieser Art stammen aus den Jahren 1995 und 1998. Aktuell muss diese Art als verschollen gelten.
In natürliche Kiefernwälder und zum Teil auch Kiefernforste sowie artenarme Eichenwälder, auf modrige-humosen, sauren Sand- und Lehmböden; kalkmeidend, Mäßigsäurezeiger, Halblichtpflanze, Moderwurzler, Magerkeitszeiger.
Förderlich sind vor allem extensive Waldbewirtschaftung, keine Kahlschlagsbewirtschaftung, Verhinderung von Eutrophierung sowie Schutz des Standortes bei Waldarbeiten.
Eutrophierung, Kahlschläge, Zerstörung des Standorts
Wolfgang Buder und Frank Richter, Stand: 29.09.2013