Falsche Akazie, Scheinakazie, Pseudacacia vulgaris Medik., Pseudacacia odorata Moench, Robinia umbraculifera DC.
Sommergrüner, 20-25 m hoher Baum mit ausladender, oft schirmförmiger Krone. Stamm und dickere Äste mit tief netzartig längsrissiger, graubrauner bis brauner Rippenborke. Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, mit 9-17 (-23) Blättchen, Nebenblätter zu 1-2 cm langen glänzenden Dornen umgewandelt. Blüten weiß, stark duftend, angeordnet in bis zu 25 cm langen, hängenden Trauben. Hülsen bis 10 cm lang, in der Reife braun, enthalten 4-8 Samen, die reifen Hülsen sind „Wintersteher“ und öffnen sich erst Anfang März. Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere Borke und Samen.
Wuchsverhalten: Die Robinie ist ein Pionierbaum, der zur Keimung auf konkurrenzfreie Standorte angewiesen ist, da die Keimung epigäisch (über dem Erdboden) erfolgt und die Keimlinge nur eine geringe Schattentoleranz aufweisen. Robinien können ein Alter von über 200 Jahren erreichen.
Vegetative Ausbreitung: Durch Wurzelsprosse und klonales Wachstum (Rameten), wird durch Störungen begünstigt. Generative Ausbreitung: Die Art kann schon ab einem Alter von 6 Jahren Samen produzieren. Die Früchte sind „Wintersteher“ mit Ausbreitungschancen zwischen September und April. Die Samen sind sehr langlebig und werden nur in kleinen Schritten durch Keimung abgebaut. Daher ist eine erfolgreiche Verjüngung auf Offenlandstandorte in der Nähe von Samenbäumen oder auf Bodenstörungen, die die Samenbank aktivieren, angewiesen.
Verbreitungswege: Die Samen werden mit Wind transportiert, aufgrund ihres hohen Gewichtes nur ausnahmsweise über 100 m.
Herkunftsgebiet: Östliches Nordamerika: Appalachen und einige Gebiete westlich des Mississippi
Aktuelle Verbreitung in Europa: Die Robinie wird im gesamten Mitteuropa kultiviert, starke Ausbreitung jedoch nur in (sub-) kontinentalen und submediterranen Gebieten, da sie auf höhere Wärmesumme in der Vegetationsperiode angewiesen ist (www.europe-aliens.org).
Aktuelle Verbreitung in Deutschland: Flächendeckend vorkommend mit lückiger Verbreitung im Bergland und der Küstenregion (www.deutschlandflora.de).