Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | BG (besonders geschützt) |
Rote Liste Deutschland: | 2 (stark gefährdet) |
Die Nominatform besiedelt den größten Teil des Verbreitungsgebietes, Vögel aus Nordschottland und Irland werden als A. p. whistleri abgegrenzt.
Der Wiesenpieper ist ein etwa sperlingsgroßer, schlanker Singvogel mit graubrauner, meist etwas olivgrün getönter Oberseite und cremefarbiger bis schmutzig weißer Unterseite. Die Oberseite sowie Brust und Flanken sind kräftig dunkel gestreift bzw. gestrichelt. Die Unterscheidung vom sehr ähnlichen Baumpieper erfolgt am leichtesten durch die Stimme und die langen, wenig gekrümmten Krallen der Hinterzehen. Die Beine sind rosa gefärbt.
Der Wiesenpieper ist in Mitteleuropa eine Charakterart des zumeist feuchten Grünlandes sowie von Heiden und waldfreien Mooren. Er besiedelt daneben auch größere Waldblößen und Kahlschläge sowie junge Sukzessionsflächen auf bindigen Böden. Die Bruthabitate zeichnen sich durch fehlende oder nur vereinzelte vorkommende Gehölze, aber das Vorhandensein erhöhter Sitzwarten, wie Koppelzäune, einzelne Hochstauden etc. aus. Die Bodenvegetation muss hinreichend Deckung für das Nest bieten, sollte aber die Fortbewegung und Nahrungssuche nicht behindern. Zur Zugzeit auch auf Äckern und Schlammflächen an Gewässerufern. Die Art ist ein Kurz- und Mittelstreckenzieher. Die Hauptüberwinterungsplätze der mitteleuropäischen Populationen liegen in SW-Europa und im Mittelmeergebiet, teilweise überwintern Wiesenpieper auch in Mitteleuropa. Die Brutvögel treffen stark witterungsabhängig meist im März in den Brutgebieten ein. Das Nest wird in einer Mulde am Boden angelegt, wobei Sichtschutz durch dichte Vegetation oder Böschungen von mindestens einer Seite, nach Möglichkeit auch von oben gesucht wird. Brutbeginn ist Ende März bis April, die Brutzeit kann bis in den August reichen. Heimische Wiesenpieper haben meist 2, selten 3 Jahresbruten mit 4-6 Eiern. Die Brutdauer beträgt durchschnittlich 13 Tage, die Jungen verlassen mit 10-14 Tagen das Nest, werden weitere ca. 9 Tage gefüttert, aber noch mindestens 2 Wochen bis maximal 40 Tage von den Altvögeln betreut. Während der Brutzeit verhalten sich die Männchen territorial, wobei sie in dicht besiedelten Lebensräumen Territorien von durchschnittlich 1 ha beanspruchen. Bei aneinander grenzenden Revieren kann ein bis zu 20 m breiter Streifen wechselnd von beiden Männchen beansprucht werden. Typisch für den Wiesenpieper ist ein räumlich konzentriertes Brüten mehrerer Brutpaare, bei dem kleinräumig hohe Siedlungsdichten erreicht werden können. Die großräumige Populationsstruktur ist unklar. Da geeignete Lebensräume schnell besiedelt werden können, ist davon auszugehen, dass keine Mindestpopulationen abgrenzbar sind.
Das Areal erstreckt sich von der Ostküste Grönlands über Mittel- und Osteuropa bis Westsibirien (Ob-Region). Europa beherbergt > 75 % des Weltbestandes. Die Südgrenze der Brutverbreitung verläuft von der Schweiz über die Slowakei und Zentral-Polen bis zur nördlichen Ukraine.
Rückgang, Ausmaß unbekannt
starke Abnahme