Eutamias sibiricus (Laxmann, 1769) / Burunduk

Synonyme


Streifenhörnchen, Sibirisches Streifenhörnchen, Asiatisches Streifenhörnchen, Tamias sibiricus

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Fell oberseits bräunlich grau, ocker- oder sandfarben, heller Streifen von der Nase übers Auge zum Ohransatz, zweiter heller Streifen unter dem Auge bis knapp hinter das Ohr, unter den beiden hellen Streifen jeweils dunkler rostfarbener Streifen, fünf dunkle Längsstreifen auf dem Rücken, Bauchseite weißlich grau, Schwanz mehrfarbig behaart; Kopf-Rumpflänge ca. 12-17 cm, Schwanzlänge ca. 8-11,5 cm, Gewicht 50-120 g (max. 140 g), auffallend große Backentaschen (gefüllt etwa so groß wie Volumen des Kopfes). Geringe Verwechselungsgefahr besteht mit dem Eichhörnchen: Streifenhörnchen sind deutlich kleiner als Eichhörnchen, ihnen fehlt der für Eichhörnchen typische buschige lange Schwanz (Schwanzlänge des Streifenhörnchens beträgt nur ca. 1/3 der Körperlänge). Stärkere Verwechslungsgefahr mit Östlichem Chipmunk (Tamias striatus), der ebenfalls gehalten wird. Dieser hat aber eine abweichende Rückenzeichnung mit einem dunklen Rückenstreifen und beidseits je einem hellen Flankenstreif mit dunklen Säumen.

Biologie und Ökologie

Lebensweise: Tagaktiv, beendet Tagaktivität deutlich vor Sonnenuntergang, Aktivitätsschübe im Tagesverlauf, überwiegend bodenlebend, kann aber sehr gut und hoch klettern, langsames Laufen und Klettern erfolgt im Kreuzgang, schnellere Fortbewegung durch hoppeln und weiter werdende Sprünge, Fortbewegung ruckartig, Schwanz dient teilweise als Kletterstütze, Lautäußerung „Chips“ (Länge 0,2 Sekunden, alle 3 bis 6 Sekunden), auch in Kombination mit kurzem Trillerlaut, weiterhin Quak-, Fauch- und Keckerlaute, bei Beunruhigung Angstlaute, Totstellen, trommeln mit den Hinterfüßen, Sträuben der Schwanzhaare, ruckartige Schwanzbewegungen, Sammeln von Nahrung in den Backentaschen und Vergraben der Nahrung im Bau oder in ca. 5 cm tiefen Erdlöchern, Vorrat 1,5-2 kg, Fellpflege, auch soziales Putzen. Streifenhörnchen nehmen gern Sonnen- und Sandbäder. Winterschlaf ab Temperaturen unter 10 °C.
Lebenserwartung: ca. 7 Jahre, max. 12 Jahre (Angaben für Gehegehaltungen)
Nahrungsspektrum: Nahrung überwiegend pflanzlich, Früchte und Samen von Bäumen (Ahorn, Linde, Kiefer u. a.), im Frühjahr Knospen (Lärche, Birke u. a.), Beeren, Vogelbeeren, Getreide (Weizen, Roggen, Mais, auch Hafer), Gemüse (Gurken, Erbsen, Rüben u. a.), Obst (Kirschen, Pflaumen, Äpfel), tierische Nahrung wie Insekten, Schnecken, Frösche und Jungvögel spielen eine untergeordnete Rolle.
Territorialverhalten: Anlage von selbstgegrabenen Bauen (ca. 0,5–4,0 m lang, 45-90 cm tief, abhängig von Bodenverhältnissen), meist nur ein Zugang oft in der Nähe von Wurzeln, Stämmen, Büschen, im Bau Schlafkammer mit Laub, Moos und Gras gepolstert, zwei Kammern für Vorräte, max. drei Seitengänge als Harn- oder Kotplätze, Erdaushub wird weggeschafft, auch kurzzeitige Nutzung von Nistkästen und alten Vogelnestern; Aktionsräume zwischen 700-3.975 m², bei Weibchen größere Aktionsräume als bei Männchen; auffällige Migration bzw. Habitatwechsel bei Nahrungsknappheit durch opportunistische Lebensweise.
Populationsdichte: 4 Individuen pro ha (in Freiburg), reicher Unterwuchs, Dickicht und Windwürfe begünstigen Vorkommen.

Überregionale Verbreitung

Herkunftsgebiet: Taigagebiete des nördlichen Eurasiens und Asiens (auch auf den Kurilen und Sachalin), außerhalb Russlands in Kasachstan, Korea, Mongolei, China und Japan, östliches Finnland ist westliche Arealgrenze.
Aktuelle Verbreitung in Europa: Isolierte Populationen durch gezielte Aussetzungsprojekte in Belgien Niederlande, Deutschland, Italien und Schweiz, außerdem in Frankreich.
Aktuelle Verbreitung in Deutschland: Aktuell sind freilebende Burunduks nur aus dem Wildpark Rolandseck (Rheinland-Pfalz) südlich von Bad Godesberg und dem Wildpark Heissiwald in Essen-Bredeney bekannt, außerdem ein kleines lokales Vorkommen im Park Schöntal in Aschaffenburg (zuletzt bestätigt 2016).

Prüfung und Erfassung


Verantwortlichkeit

Allgemeine Verantwortlichkeit

Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

Daten ungenügend

Kurzfristiger Bestandstrend

Daten ungenügend

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm