Bleibusch, Gewöhnlicher Bastardindigo, Scheinindigo
Rote Liste Sachsen: | (*) |
• Sommergrüner, aufrechter, locker verzweigter, 1,5-4,0 m hoher Strauch • Zweige kahl bis dicht behaart. Rinde hellgrau bis graubraun • Blätter unpaarig gefiedert, mit 6-17 Fiederpaaren, kurz gestielt • Blütenstand bis 15 cm lang, ährenförmig, mit zahlreichen 10 mm großen, purpurblauen bis braunroten Blüten • Frucht eine geschlossen bleibende, leicht gekrümmte, bis 1 cm lange drüsenhaarige Hülse • Verwechslungsmöglichkeit mit jungen Robinien
• Vegetative Ausbreitung: vegetative Vermehrung durch Mensch; aber keine Ausbreitung, allerdings gute vegetative Regenerationsfähigkeit, kann durch klonales Wachstum rasch dichte Bestände ausbilden • Generative Ausbreitung: kann sich durch schwimmfähige Samen entlang von Gräben und Fließgewässern ausbreiten • im natürlichen Verbreitungsgebiet in Pflanzengesellschaften, die an Flussufern vorkommen und wechselfeuchte Standorte meiden • im Herkunftsgebiet bevorzugt Pioniergehölz in Flussauen, auf Kiesbänken und in lichten Wäldern
• Herkunftsgebiet: Östliches Nordamerika
Neobiota, etabliert
• in o. g. Lebensräumen vor allem in der Lausitz und im Nordwesten Sachsens Einbürgerung: • Einbürgerungszeit: Neophyt (in Mitteleuropa seit 1724) • Einbürgerungsgrad in Sachsen: stellenweise neuheimisch, d. h. auch in naturnaher Vegetation etabliert und sich haltend • Einbürgerungsweise: Verwilderung nach Auspflanzung als Zierstrauch oder Heckenpflanze und zur Begrünung von Böschungen und Tagebaufolgelandschaften
• Tagebaugelände • an Bahn- und Straßenrändern • auch auf Schutt- und Müllplätzen
naturschutzfachlich: • gelegentlich verwildernd und lokal einbürgernd • jedoch in Sachsen (bisher) keine nachteiligen Folgen für die regionaltypische biologische Vielfalt oder die Ökosysteme bekannt wirtschaftlich: • von europäischen Siedlern in Nordamerika wurden die Blätter und jungen Triebe anstelle des Indigostrauches (Indigofera tinctoria) zum Blaufärben verwendet • Art wird in Sachsen gelegentlich als Ziergehölz, Bienenweide, auch als Erosionsschutz an Böschungen und als Pioniergehölz zur Rekultivierung von Tagebaufolgelandschaften genutzt Fazit: Das in Sachsen lokal eingebürgerte, anspruchslose Gehölz bereitet z. Z. aus Sicht des Naturschutzes keine Probleme. Dennoch sollte die Bestandsentwicklung beobachtet werden, da in verschiedenen Gebieten bereits als invasive Art auftretend.
• im Nordwesten der USA (Staat Washington) und verschiedenen europäischen Ländern sich invasiv verhaltend, deshalb wird für Sachsen die Beobachtung der Bestandesentwicklung empfohlen
Wissensdefizite: • Ausbreitungsgeschwindigkeit • Dauerhaftigkeit etablierter Bestände • Prognose für die naturschutzfachliche Bedeutung
• SCHMIDT, P. A.; HECKER, U. (2009): Taschenlexikon der Gehölze. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter. Wiebelsheim: Quelle & Meyer. 665 S. http://www.floraweb.de/pflanzenarten/artenhome.xsql?suchnr=27272& abgerufen am 22.08.2013
21.05.2010; Prof. Dr. P. A. Schmidt, Dr. E.-G. Wilhelm